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Netzwerktreffen Handwerk international 2025

Am 22. und 23. Mai 2025 fand in Berlin das Netzwerktreffen Handwerk international 2025 statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von den Bereichen Berufliche Bildung und Gewerbeförderung des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) im Rahmen des Projekts SCIVET Synergy, unterstützt von der Agentur für Wirtschaft und Entwicklung.

Ziel des Treffens war es, die internationale Projektarbeit des Handwerks sowohl im Rahmen der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit (IBZ) als auch der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) zu beleuchten und den Austausch zwischen Handwerkerinnen und Handwerkern sowie Mitarbeitenden aus der Handwerksorganisation zu fördern.

Tag 1:

Eröffnung und politische Einordnung

Zum Auftakt des Treffens lobten Stefan Schneider vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (ab August dann aber im Bundesministerium für Bildung, Familien, Senioren, Frauen und Jugend) und Benjamin Knödler vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die Beiträge des Handwerks in der internationalen Berufsbildungs- und Entwicklungszusammenarbeit. Sie lobten die Bedeutung dieser Arbeit.

Innovationen in der internationalen Projektarbeit

Eine Podiumsdiskussion widmete sich dem Thema “Wir können alles, was kommt – Innovationen in der internationalen Projektarbeit im Dienste der aktuellen Transformationen”. Dabei berichteten Constanze Küsel, Brigitte Pappe und Heiko Herzog von innovativen Ansätzen in ihren Projekten:

  • Ein Solarmobil, das in verschiedenen Ländern eingesetzt wird.
  • Produktinnovationen für den Textilmarkt in Madagaskar, die von lokale Unternehmerinnen umgesetzt werden und sie so stärken.
  • Das Projekt “Cool White”, bei dem das Weißstreichen von Dächern in heißen Regionen zu einem besseren Raumklima beiträgt, ganz ohne Stromverbrauch.

Workshops und Erfahrungsaustausch

Am Nachmittag des ersten Tages fanden acht Workshops statt, die von den Teilnehmenden vorgeschlagen wurden. Themen waren unter anderem der Umgang mit schwierigen Situationen, die Sicherung langfristiger Projektwirkungen und die Unterstützung von Berufsbildungszentren im Ausland.

Tag 2:

Verknüpfung von internationaler Projektarbeit und Erwerbsmigration

Der zweite Tag stand im Zeichen der Verbindung von internationaler Projektarbeit und Erwerbsmigration nach Deutschland. Tim Bluthardt vom Verein proQglobal stellte ein Projekt vor, das in Ruanda Schulungen für Schreinerinnen und Schreiner anbietet, die auf die Gesellenausbildung in Deutschland vorbereiten. Die Teilnehmenden können anschließend entscheiden, ob sie in Ruanda, anderen Ländern der Region oder in Europa arbeiten möchten.

Marius Heyl präsentierte in einem Videointerview Erkenntnisse aus seiner Masterarbeit zu den Potenzialen und Barrieren bei der Rekrutierung von Fachkräften aus Drittstaaten aus Unternehmensperspektive. Er empfahl Unternehmen, ihre bestehende Belegschaft in den Anwerbeprozess einzubeziehen und Handwerksorganisationen, den Austausch zwischen erfahrenen und unerfahrenen Betrieben zu fördern.

Podiumsdiskussion und vertiefende Workshops

In der Podiumsdiskussion “Internationale Projektarbeit als Brückenbauerin in den deutschen Arbeitsmarkt” teilten Merle Kreibaum (BMZ), Tan Van, Leon Herl und Barbara Peinel (Handwerkskammer für München und Oberbayern) ihre Perspektiven und Erfahrungen. Anschließend wurden in vier Workshops verschiedene Aspekte vertieft, darunter das Lernen aus der Praxis an der Schnittstelle von Migration und beruflicher Bildung sowie die Integration von Zugewanderten in Handwerksbetrieben.

Fazit

Das Netzwerktreffen Handwerk international 2025 bot ein vielfältiges Programm und förderte den Austausch zwischen den Teilnehmenden. Die Veranstaltung zeigte die Bedeutung des Handwerks in der internationalen Berufsbildungs- und Entwicklungszusammenarbeit und lieferte wertvolle Impulse für zukünftige Projekte.

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